Eines der wesentlichen Merkmale eines Blogs ist das umgekehrt chronologische Auflisten der Arikel, der neueste Beitrag steht also ganz oben. Natürlich hat sich mittlerweile auch das „Magazin“ Theme durchgesetzt, aber auch da bekommt man dann meist innerhalb einer oder mehrerer Kategorien die neuesten Artikel ganz oben zuerst präsentiert.
Aus Lesersicht eignet sich das für News, also Beiträge mit starkem Bezug zur Aktualität, sehr gut. Ich bekomme zuerst das zu Lesen, was gerade neu ist und kann als Leser dann selbst entscheiden wie weit ich in die Vergangenheit zurück blättere. Anders verhält sich das bei Themen, die eher der Wissenvermittlung zuzuordnen sind. Als ich angefangen habe mich mit WordPress auseinander zu setzen, geschah das natürlich auch zuerst über Blogs wie die von Frank Bültge und Perun. Später habe ich mir dann trotzdem auch noch einmal das Buch (2. Auflage) von Frank gekauft, da ich das Gefühl hatte dadurch noch etwas intensiven Input zu bekommen, als wenn ich immer nur das auf den Blogs suche, wenn ich etwas brauchte. Nun könnte man annehmen, die Stärke eines Buches liegt darin, dass es einen abgeschlossen Rahmen hat mit Anfang und Ende als Ergebnis einen Status Quo erreicht, der vielleicht nicht 100%ig up-to-date ist, aber (wenn man es zeitnah kauft) auf einem stabilen Wissen baut.
Im Gegensatz dazu hat man als Leser eines Blogs selbst die Aufgabe zu entscheiden, ob der Artikel zum gewünschten Wissensumfang beiträgt oder ob es sich vielleicht um Informationen handelt, die schon veraltet sind, weil sie in einer neuen Softwareversion überholt wurden. Zudem erliegt man leicht der Versuchung den neuesten, weil spannenden Entwicklungen hinterher zu lesen, da nur die Hälfte zu verstehen, weil eben die Grundlagen noch nicht vollständig gefestigt sind.
Sind die Blogs daher weniger gut geeignet für die Wissenvermittlung?
Ich denke das Potential ist da, aber noch nicht ausgereizt. Im Endeffekt reden wir bei beiden, bei den Blogs genau wie bei den Büchern wieder einmal vom Content. Es ist nur eine Frage der Aufbereitung. Dazu möchte ich noch einmal eine andere Quelle ins Spiel bringen, das gute alte SELFHTML. Sehr sehr viele heutige Webentwickler und Webdesigner haben ihre Anfänge genau dort gemacht. Ich erinnere mich zwar, am Anfang so meine Schwierigkeiten gehabt zu haben den Anfang zu finden, aber nach und nach habe ich es geschafft.
Natürlich gibt es heute auch zum Thema Webdesign sehr sehr viele auch sehr gute Bücher, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die Aufbereitung des Inhalts. Die Texte in SELFHTML sind in Verzeichnissen angelegt und chronologisch geordnet. Eben so wie man es in einem Buch ordnen würde und genau das könnte man in einem Weblog, der Wissen vermittelt auch tun.
Eine erste Möglichkeit ist das Auflisten einer Kategorie. Das ist sogar standartmäßig möglich, wie die Kategorie WordPress in diesem Blog. Eine andere Variante ist über ein Seiten-Template möglich, in dem ein Loop über die Parameter eine bestimmte Kategorie ausliest. Ein Beispiel wäre wieder bei Frank Bültge zu finden, der wahrscheinlich über diese Variante alle Artikel mit WordPress-Tipps aufzulistet.
Ein solcher Loops, der auch noch sämtliche Artikel in chronologischer Reihenfolge auflistet sieht z.B. so aus.
<?php $my_query = new WP_Query( 'category_name=wordpress&order=DESC&showposts=-1' ); ?>
<?php if ( $my_query->have_posts() ) { ?>
<ul>
<?php while ( $my_query->have_posts() ) : $my_query->the_post(); ?>
<li>
<a href="<?php the_permalink(); ?>"><?php the_title(); ?></a>
</li>
<?php endwhile; ?>
</ul>
<?php } ?>
weiterführender Link: kurzer Einblick in das Erstellen von Seiten-Templates
Der eigentliche Reiz liegt aber nicht an der Auflistung, sondern, dass ich tatsächlich von Seite zu Seite blättern kann.
Mehr dazu im kommenden Teil 2.